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Positive reinforcement

December 18th, 2003 by admin

Vertrautheit

Intuitiv hatte ich das Gefühl, dass diese archaischen Methoden die falschen waren. Da alle anderen Hunde, mit denen wir bisher zu tun hatten, keine “Tierheimhunde” waren und diese offensichtlichen “Probleme” und Verhaltensweisen nicht auftauchten, habe ich begonnen, mich intensivst mit dieser Thematik anhand von Fachliteratur zu befassen.

Ich wälzte Bücher und informierte mich im Internet: über den Dobermann im Allgemeinen, Hundeverhalten, Verhaltensstörungen, Hundeerziehung, Calming Signals usw.

Ausbildungmethoden, die Hundeplatzdrill, Würgehalsbänder und Herumschreien überflüssig machen - die positive reinforcement method - interessierte mich besonders. Allerdings ist mir sehr bewusst, dass dies alleine kein Allerheilmittel ist. Konsequenz und ein gewisses Minimum an Zwang, i.S.v. positiver Motivation, muss sein - das hatte ich niemals in Abrede gestellt.
Es ist bei einem Dobermann wohl auch nicht möglich, ihn nur über positive Bestärkung und Ignorieren eines unerwünschten Verhaltens zu lenken. Stelle man sich die Situtation vor, dass der Hund partout in eine andere Richtung als man selbst laufen möchte, weil beispielsweise ein interessantes Objekt (vielleicht ein Rabe auf einem Feld) ihn dazu verleitet. Mit einem kleinen Hund kann man sich gelassen umdrehen und in die andere Richtung gehen, somit das unerwünschte Verhalten kommentarlos ganz einfach ignorieren. Versucht man dies bei einem Dobermann, gerät man sehr schnell an seine Grenzen - hier nützt einfaches Umdrehen wohl nichts ;-)

Andrew&Aramis

Allerdings bin ich nach wie vor große Verfechterin der positiven Bestärkung, denn die Grundstimmung und die Grundeinstellung des Trainers dem Tier gegenüber ist POSITIV. Dieses Verhaltenstraining erweckt beim Hund im Gegenzug Offenheit und Zutrauen - Vertrautheit & Verbundenheit - und dies ist das Geheimnis!

Alles, was in Verbindung mit einer Handlung dazu beiträgt, dass diese gerne wiederholt wird, ist POSITIVE BESTÄRKUNG. Erwünschtes Verhalten wird belohnt, indem es positiv bestärkt wird zum Beispiel in Form von Futter, Streicheln oder Lob.

Andrew&Aramis

Und was ist mit unerwünschtem Verhalten? Hier kann man dann, wie gesagt, sehr schnell an die Grenzen der Belastbarkeit stoßen, wenn man immer noch positiv Bestärken möchte. Zudem wurden die meisten Menschen in ihrer eigenen Erziehung und durch die Schulzeit hindurch nur negativ bestärkt, d.h., alles was falsch und unerwünscht war, wurde gerügt… Es ist einfach bequemer, weil man es so “gewohnt” ist. Bereits ein Stirnrunzeln, ein starrer Blick oder ein unangenehmer Ton implizieren dies. Sowohl die negative als auch die positive Bestärkung bieten zahlreiche Variationsmöglichkeiten, doch diese Ausführungen würden hier zu weit führen.

© take notice of copyrightVertiefend hierzu kann ich ein exzellentes Buch von Karen Pryor empfehlen. Sie ist Zoologin und hat die Methode des positive reinforcement zum ersten Mal erfolgreich beim Trainieren von Delphinen angewendet.
Der englische Originaltitel “Don’t shoot the Dog” ist allerdings treffender und drückt weit mehr aus ;-)

Nachfolgend ein paar interessante Links zu “positive reinforcement“:

One Response to “Positive reinforcement”

  1. Bettina Says:

    Im Nachhinein bin ich froh, dass wir “den steinigen Weg” gewählt haben. Nun stört mich auch nicht mehr, dass wir sehr oft belächelt wurden oder man dachte , wir hätten keine Ahnung von Hundeerziehung.
    Wichtig ist, was “unter dem Strich herauskommt”!

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